Blechbläser für die Schule

Der Musikverein Haltingen will seine Kooperation ausbauen / Viel Interesse am Familientag.

Von Elisabeth Weniger

Das Jugendorchester des Musikvereins Haltingen machte beim Familientag einen starken Eindruck. Foto: Weniger

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN. Mit einem bunten Programm hat der Musikverein Haltingen am Sonntag die Besucher des Familientags unterhalten. Verschiedene Gruppen und natürlich das Aktivorchester präsentierten bei gutem Wetter auf dem Schulhof der Alten Schule ihre Fähigkeiten. Auch Musiker aus Weil beteiligten sich an dem vom Verein organisierten Familientag.

Durch das Programm führte der erste Vorsitzende des Vereins, Jürgen Wehrle. Er stellte die Ensembles und Orchester vor und erklärte dem Publikum, was der Musikverein seinen Mitgliedern und vor allem jungen Interessierten alles bieten kann.

Dass sich die Arbeit des Vereins lohnte, wurde gleich beim ersten Auftritt deutlich. Den Auftakt machte das Jugendorchester des Vereins. Obwohl die jungen Leute sich noch in der Ausbildung befinden, überzeugten sie durch ein sicheres Spiel und erntete dafür auch verdienten Applaus. Doch nicht nur die Musiker des Jugendorchesters, die schon seit mehreren Jahren Instrumente spielen, beeindruckten mit ihrem Können. Auch die Kinder der zweiten und dritten Klassen aus Haltingen, die in ihren Schulen mit dem Musikverein zusammenarbeiten und Blockflötenunterricht nehmen, spielten vor staunenden Zuhörern selbstbewusst Kinderlieder wie die "Vogelhochzeit" oder "Alle Vögel sind schon da".

Jürgen Wehrle teilte dann auch mit, dass der Blockflötenunterricht im kommenden Jahr für Schüler der zweiten Klasse an beiden Haltinger Grundschulen weitergeführt werde. Außerdem will man an der neuen Hans-Thoma-Schule für Drittklässler Blechbläser-Unterricht anbieten. Wie gut Blechbläser klingen können, die im Musikverein Haltingen ausgebildet wurden, zeigten danach etliche junge Musiker und Musikerinnen und eine Querflötengruppe. Ungewohnt aber dennoch interessant war auch der Auftritt der Schlagzeuger, die mit ihren Soli zeigten, wie gut sie ihr Instrument beherrschen.

Wohin gute Ausbildung führen kann, zeigten Christian Leitherer und seine Schüler von der Musikschule Weil am Rhein, die allein oder im Duett ganz beachtliche Leistungen boten. Das Jugendorchester der Stadtmusik Weil am Rhein spielte schließlich eine ganze halbe Stunde mit einer bunten Mischung aus klassischen Stücken und Popsongs auf. Die beiden Gastauftritte zeigten zugleich, wie gut die unterschiedlichen Musiker aus der Region miteinander vernetzt sind. Neid oder Konkurrenzdenken gebe es nicht, versicherte jedenfalls Jürgen Wehrle und betonte zugleich, wie sehr es ihn freue, dass sowohl Christian Leitherer mit seinen Schülern als auch das Weiler Jugendorchester den Familientag des Musikvereins bereicherten. Letztlich gehöre man eben zur selben Stadt.

Den Abschluss des Abends gestaltete das Aktivorchester des Musikvereins Haltingen mit einem ausführlichen und abwechslungsreichen Programm, das die Gäste des Familientags begeisterte. Am Ende genossen die Besucher das gute Wetter noch bei einem gemütlichen Beisammensein. Für Kinder gab es die Möglichkeit, sich auf dem Schulhof auszutoben und gemeinsam zu spielen. Auch das Essens- und Getränkeangebot des Vereins wurde gut angenommen und so genossen viele Besucher ein Mittagessen mit musikalischer Unterhaltung.

Außerdem hatten interessierte Besucher, egal ob Erwachsene oder Kinder, die Möglichkeit, verschiedene Instrumente auszuprobieren. So diente der Familientag natürlich auch dem Zweck, die Besucher an die Musik heranzuführen und zu zeigen, was alles im Musikverein Haltingen möglich ist und angeboten wird. Der Vorsitzende Wehrle würde sich sehr über neue Mitspieler freuen. Das Interesse schien am Sonntag vorhanden, begeistert hörten die Besucher zu und genossen die Geselligkeit.

Junge Musiker stellen ihr Können unter Beweis

Weil am Rhein (sc). Im Mittelpunkt des Familiensonntags des Musikvereins Haltingen stand die musikalische Jugendarbeit in der Stadt. Neben dem Jugendorchester der Haltinger traten unterschiedlichste Kinder und jugendliche Musiker auf und präsentierten ihr Können.

Den Tag eröffnete das Jugendorchester des Musikverein Haltingen. Einige der Nachwuchsmusiker sind bereits im Aktivorchester mit dabei. Für den Vortrag gab es viel Beifall. Die Blockflöten AG, das sind Schüler aus den zweiten und dritten Klassen der Alten Schule und der Hans-Thoma-Schule in Haltingen, spielten unter der Leitung von Carol Tuckwell. Der Vortrag der Schüler war ernst und die kleinen Musiker zeigten sich hoch konzentriert. Hanna Struppeck (Tenorhorn) und Bernhard Kressler (Horn), beide Schüler von Kai Trimpin, überzeugten das Publikum mit ihrem Vortrag, was ihnen ebenfalls viel Applaus einbrachte.

Im Ensemble traten die Schüler von Rainer Menge, der das Instrument Querflöte lehrt, auf. Mit Saxophon-Auftritten stellten sich die Schüler der Musikschule unter der Leitung von Christian Leitherer den Gästen vor. Und mit dem Vortrag des Jugendorchesters der Stadtmusik Weil am Rhein, unter der Leitung von Dirigentin Gloria Giorgio, endeten schließlich die Auftritte der jungen Musiker.

„Wir wollten die Vielfalt der musikalischen Möglichkeiten in der Stadt aufzeigen“, sagte Jugendwartin Beate Dannmeyer. Nach den Sommerferien sei eine Bläser-AG für die dritten Klassen an der Hans-Thoma-Schule geplant, an der auch die Schüler der Alten Schule teilnehmen werden. Die entsprechenden Instrumente seien bereits an den Schulen vorgestellt worden.

„Die Förderung des Nachwuchses ist eine wichtige Aufgabe“, sagte der Vorsitzende des Musikvereins Haltingen, Jürgen Wehrle. Gemeinsam mit der Musikschule und vor allem durch sehr gute Lehrer aus den eigenen Reihen könne das musikalische Wissen erfolgreich vermittelt werden. Mit der angebotenen Ausbildung fänden die jungen Leute den Weg in das Orchester. Das sei bisher gelungen, resümierte der Vorsitzende.

Nach den Auftritten der Nachwuchsmusiker betrat Aktivorchester die Bühne. Da Dirigent Aron Solberg nicht anwesend war, wurde diese Lücke durch Mitglieder des Musikvereins geschlossen.

Die Gäste saßen derweil unter den schattigen Bäumen, genossen Grillwürste oder Steaks und ließen sich am Nachmittag Kaffee und Kuchen schmecken. Jürgen Wehrle zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Familiensonntags. Viele hatten den Weg in den Hof der Alten Schule gefunden und zeigten großes Interesse an den musikalischen Vorträgen. „Das ist die beste Werbung dafür, im Verein Musik zu machen“, stellte Wehrle fest.

Schulterschluss zwischen Musikschule und Jugendorchester

Noch ausbaufähig: Zum ersten gemeinsamen Konzert der Eleven kamen in Haltingen etwa zwei Dutzend Zuhörer, spendeten für die Beiträge aber viel Applaus. (von anla)

Christian Leitherer, Jule Burger und Jeremias Wehrle (von links) Foto: Lapp

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (anla). Musiker von Musikschule und Jugendorchestern stehen zusammen auf der Bühne für ein gemeinsames Konzert. Das war ursprünglich die Vision, die Christian Leitherer nun mit den Musikern des Haltinger Orchesters und der Schule vergangenen Freitag erstmals umsetzte. In der Festhalle veranstalteten die Schüler zusammen das erste "Kooperationskonzert der Bläser" – und erhielten viel Beifall von den gut zwei Dutzend Zuhörern.

"Wir geben den Schülern die Möglichkeit, zusammenzuspielen. Das ist ein neuer Wegpunkt für uns. Schüler der Musikschule und das Jugendorchester stehen gemeinsam auf der Bühne", so leitet Musikschullehrer Christian Leitherer das Konzert ein. Trompeter Pascal Letionis eröffnet es mit "Lausbuben-Dixie" mit klarem, lautem Klang. Es folgt das Trompetenduett "Joshua Fit The Battle Of Jericho", das Benjamin Streff und Felix Schwartzkopff aufeinander abgestimmt und mit vollem Ton zum Leben erwecken. Nach ihnen spielt ein Trio mit Saxophonist Jeremias Wehrle und den Klarinettisten Jule Burger und Leitherer das Stück "Three’s a crowd" souverän und mit schönem Klang. 

David Rösch bringt mit Beethovens "Freude schöner Götterfunken", gespielt auf der Oboe, eine neue Klangfarbe dazu und spielt "’s wird Tag" gemeinsam mit seiner Mutter, Violinistin Stephanie Rösch. Mit Saxophon, Klavier und lebendigem, ausdrucksstarkem Spiel bringen Jeremias Wehrle und Pianist Marius Klein "Try to remember" auf die Bühne. Es folgt "Allegro Duo" für zwei Querflöten. Sarah Lütz und Florianne Heier meistern das Stück mit zarten Tönen synchron. 

Das letzte Stück "Rondo aus Op. 8" geben Klarinettistin Jule Burger und Leitherer zum Besten und schöpfen dabei das Potential des Stücks schön aus. Das Jugendorchester spielt "Out of West" und "Shake it off" mit viel Ausdruck und Elan. Zum Abschluss versammelt das gelungene Konzert alle Akteure für ein letztes gemeinsames Stück auf der Bühne.

Ein besonderes Konzerterlebnis

 

Unter dem Motto „The Sound of Heimat“ präsentierten der Haltinger Musikverein und der Musikverein Hausen unter der Leitung von Dirigent Aaron Solberg ein besonderes Konzertprogramm. Foto: Renate Wendt

„The Sound of Heimat“ – unter diesem Motto stand am Sonntagnachmittag in der katholischen Kirche in Haltingen das traditionelle Frühjahreskonzert, das der Haltinger Musikverein zusammen mit dem Musikverein Hausen an der Möhlin gemeinsam gestaltete.

Von Renate Wendt

Weil am Rhein-Haltingen. Rund 60 Blasmusiker waren in der gut besuchten Kirche zu hören, die mit ihren Instrumenten einen voluminösen Klangkörper bildeten. Unter der Leitung von Dirigent Aaron Solberg begeisterten die Aktiven als Projektorchester in Anlehnung an das Thema mit ihren Vorträgen aus verschiedenen musikalischen Stilrichtungen. Sie sorgten für ein besonderes Konzerterlebnis und erhielten viel Applaus. Mit von der Partie war auch das Jugendorchester, das einige Stücke aus seinem Repertoire bravourös darbot. Angeregt hatte das Gemeinschaftskonzert der aus den USA stammende und seit einem Jahr in Haltingen als Dirigent wirkende Aaron Solberg, der auch den Musikverein Hausen leitet.

Für den „Sound of Heimat“ stellten Volkslieder, Modernes sowie Werke bedeutender Komponisten aus der Klassik die verschiedenen Elemente dar, mit denen die Musiker sich zu dem facettenreichen Begriff der Heimat auf musikalische Spurensuche begaben. Doch schlussendlich gilt hierfür der bekannte Spruch „Musik kennt keine Grenzen“ oder – wie auch treffend im Programm beschrieben – kann Musik als universelle Sprache „die Brücken zu anderen Kulturen bauen“.

Jugendorchester beeindruckt

Nach den Begrüßungsworten des Musikvereinsvorsitzenden Jürgen Wehrle galt die Aufmerksamkeit zunächst dem Jugendorchester, das unter der Leitung von Aaron Solberg mit „Another one Bites the Dust“ seine Vortragsreihe startete. Dabei beeindruckten die Jungmusiker mit einem klaren und sauberen Zusammenspiel, das zugleich die vorbildliche Ausbildungsarbeit des Vereins widerspiegelte. Viel Beifall gab es denn auch für „Shake it off und für „Out West“.

Aktivorchester vielseitig

Danach hieß es Bühne frei für das große Orchester, das sich dem „Sound of Heimat“ widmete. So wurden Werke von Komponisten gewählt, die nicht ständig in ihrer Heimat lebten. Vorgetragen wurden auch typisch heimatliche Weisen mit verschiedenen musikalisch nachempfundenen Motiven. Lars Dietrich führte unterhaltsam durch das Programm.

Den Auftakt machte unter dem Titel „Festival Procession“ ein fulminantes Werk von Richard Strauss, das von seinem Stil her an dessen Vorbild Richard Wagner erinnert. Von den bekannten Werken Wagners präsentierten die Aktiven musikalische Höhepunkte aus der gewaltigen „Götterdämmerung“, „Tannhäuser“, „Lohengrin“ sowie aus dem Musikdrama „Tristan und Isolde“, das bereits den Grundstein für moderne Musik darstellte. Danach erklang von dem in die USA ausgewanderten Filmkomponisten Hans Zimmer eine Reihe bekannter Melodien, wie etwa auch aus „Der König der Löwen“. Mit wechselnden Instrumentaleinsätzen folgte das Volkslied „Kein schöner Land“ von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio.

Zackig wurde es mit dem „Militärmarsch“ Op.51/1, von Franz Schubert, der zweimal seine Heimat Wien verließ, um in Ungarn zu unterrichten. Sein Militärmarsch ist eigentlich ein Klavierwerk, das jedoch, wie es die Aktiven bewiesen, auch mit Blasinstrumenten nebst dem dazugehörigen Trio sehr schön zur Geltung kam. Mit „Silva Nigra“, dem lateinischen Namen für Schwarzwald, intonierte das Blasorchester anschließend Szenen aus dem Schwarzwald von Markus Götz. Zu hören waren unter anderem als Motive „Blick ins Tal“, „Der Tag erwacht“ oder der Titel „Silva Nigra“, bei dem sich die Musiker auch als talentierte Sänger erwiesen. Den Schluss bildeten zum Titel „Three Aspects of Kurt Weill“ Kostproben aus den Werken von Kurt Weill, der bekanntlich mit Bert Brecht kooperierte und aus Deutschland emigrierte.

Mit „Guten Abend, gute Nacht“ verabschiedeten sich die Aktiven von ihrem Publikum, das sich mit langanhaltendem Applaus für das schöne Konzert bedankte. Danach wurde noch zu einem Umtrunk eingeladen.