Eine Fülle an Melodien aus Film und Musical

Aaron Solberg hatte die Haltinger Musikerinnen und Musiker bestens auf den Auftritt vorbereitet. Foto: Sedlak

Von Norbert Sedlak

Der Haltinger Musikverein unter der Leitung von Aaron Solberg macht die Festhalle zur glanzvollen Showbühne.

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (nos). Der Musikverein Haltingen bot bei seinem Jahreskonzert einen Hörgenuss der besonderen Art, bei dem die mehr als 30 Musikerinnen und Musiker einen beeindruckenden Beweis ihres hohen Leistungsstandes gaben. Dirigent Aaron Solberg stellte zum Thema "Von der Bühne auf die Leinwand" ein Programm mit zeitlosen und ergreifenden Klassikern, aber auch mit Höhepunkten aus Musicalproduktionen und Filmen zusammen.

Das Jugendorchester mit derzeit etwa fünfzehn Zöglingen wartete gleich zu Beginn mit einer bunten Klangfülle auf und erlaubte dem Publikum einen Einblick in die gute Ausbildung des Vereins. Mit der "Western Overtüre" eröffneten sie den Abend. Das schwierig zu spielende Stück "John Williams in concert" meisterten sie locker. Auch das fröhliche Weihnachtslied "Jingle bells" wurde vom Publikum mit anhaltendem Applaus belohnt.

Das Orchester eröffnete den Abend mit klassischer Blasmusikliteratur: der Toccata zu L’Orfeo von Claudio Monteverdi. Der Trompeten- und der Posaunensatz spielte wie im Original dreimal die Ouvertüre, bevor sich der Vorhang öffnete und das Gesamtorchester die Bühne betrat und noch zweimal die Toccata, das instrumentales Vorspiel zur Oper l'Orfeo vortrug.

Für einen weiteren Glanzpunkt sorgte die Musikkapelle mit "Il Postiglione d’Amore" (Der Liebesbote), einer eleganten Ouvertüre des Komponisten Alfred Bösendorfer. Beeindruckend vermittelten die Solisten Dennis Moser (Trompete) und Matthias Tröstl (Tenorhorn) den reitenden Boten, der die Liebesbotschaft überbringt, während das Orchester mit sehnsuchtsvollen Melodien die Gespanntheit der Gräfin verdeutlichte.

Mit Klängen aus längst vergangenen Tagen setzte das Orchester den "Triumphmarsch und Su" sowie "Del nilo al sacro lido" aus Aida, den "Chor der Gefangenen" aus Nabucco sowie "La donna e mobile" aus Rigoletto von Giuseppe Verdi mit klarer und dynamischer Intonation gekonnt in Szene. Die drei Opern zählen sicherlich zu den größten Triumphen von Giuseppe Verdi.

"Brassed off" ist eine englische Tragikomödie über einen Bergmannskapelle in der Thatcher-Ära. In dem Medley von John Staff wurden unter anderem Ausschnitte aus der Wilhelm Tell Ouvertüre, "The Floral Dance" und "Land of Hope and Glory" gekonnt intoniert.

Mit "Crime time" herrschte in der Festhalle Gänsehautstimmung. Die Melodien kannte sicherlich jeder Zuhörer aus den millionenfach ausgestrahlten Fernsehserien "Tatort", "Derrick" und "Ein Fall für zwei". Höchste Anforderungen an das Orchester stellte der Evergreen "Mambo", einem der bekanntesten Tänze aus dem Musical West Side Story von Leonard Bernstein. Der Mambo, ein Tanz aus Kuba mischte sich New York mit Jazzrhythmen und diente in dem Musical den aus Puerto Rico stammenden Jugendlichen als Klangsymbol.

Mit der ungemein populären Musik der "Selections from Chicago" weckte das Orchester Erinnerungen an die 1920er Jahre, die Zeit des frühen Jazz und der zwielichtigen Gangster. Neben den Blues Trompetensolo standen alle Register einen Moment mit rasanten Rhythmen der unvergessenen Hits wie "And All That Jazz", "Cell Block Tango", "Roxie" und "We Both Reached For The Gun" im Rampenlicht. Klanggewaltig zogen die Musikerinnen und Musiker mit einem Medley aus der Filmkomödie die "Blues Brothers" noch einmal alle Register. Akzentuierte, präzise Einsätze betonten das Stück. Energiegeladen und getragen von Schlagzeug und rhythmischen Instrumenten interpretierte das Orchester das Arrangement von Jay Boocook. Das Publikum klatschte begeistert und forderte stürmisch Zugabe, die mit dem Marsch "The Thunderer" und einen Weihnachtmedley gerne gewährt wurde.

Dennis Moser führte kompetent durchs Programm und erzählte viel Wissenswerte zu den einzelnen Stücken.

Musiker überzeugend und vielseitig

Viel Beifall für überzeugende musikalische Leistungen erhielt der Musikverein Haltuingen unter Leitung von Aaron Solberg. Foto: sc

Weil am Rhein-Haltingen - Mit einem vielseitigen Konzert, voller Klangfarben, präsentierte sich der Musikverein Haltingen bei der Jahresfeier am Samstagabend in der Haltinger Festhalle. Der zweite Vorsitzende, Dennis Moser, hatte dem Publikum nicht zu viel versprochen, als er ein abwechslungsreiches, ansprechendes Konzert ankündigte.

Gelungene Auswahl der Stücke

Dirigent Aaron Solberg war es mit der Auswahl der Stücke gelungen, die einzelnen Register subtil auszubalancieren und das Beste aus den Musikern herauszuholen. Musik aus Oper, Operette, bekannte Melodien aus der Welt des Krimi oder der Welt des Films – der Musikverein Haltingen bot ein überzeugendes Konzert.

Mit „Toccata“ aus der Oper L’Orfeo gelang ein stimmungsvoller Start. Wiederkehrende Melodien, dennoch abwechslungsreich intoniert, spiegelten eine zärtliche, dann wieder stürmische Liebeserklärung, deren Ende fulminant erklang. Dennis Moser (Trompete) und Matthias Tröstl (Tenorhorn) überzeugten als Solisten bei diesem Stück. Giuseppe Verdis „Triumph“, bekannte Werke des Komponisten, präsentierten die Musiker und Musikerinnen aus den Opern „Nabucco“, „Aida“ und „Rigoletto“. Bewegend erklang das Lied des „Gefangenenchors“, und kräftig füllten die Töne die Halle beim Klassiker aus der Oper „Aida“. Ob beim Titellied aus Wilhelm Tell oder mit wehmütigen Klängen bei „Oh Danny Boy“ – die Musiker demonstrierten Spielfreude und Können.

Dennis Moser und Matthias Tröstl als Solisten

Im zweiten Teil des Konzerts entführte das Orchester sein Publikum in die Welt der Krimis. Die Titelsongs von „Tatort“, „Derrick“ oder „Ein Fall für zwei“ sorgten für Gänsehaut. Mit einem Trompetensolo von Dennis Moser begann die Reise in die frühe Zeit des Jazz. In der Folge präsentierten sich in „Selections from Chicago“ alle Register beschwingt und frisch.

Leger und fetzig gespielt wurde der Evergreen „Mambo“ aus dem Musical „West-Side-Story“, und mit bekannten Liedern aus der „Blues Brothers Revue“ zeigten die Musiker ihre Vielseitigkeit.

Das begeisterte Publikum verlangte eine Zugabe, die mit einem zünftigen Marsch und stimmungsvollen weihnachtlichen Liedern gewährt wurde.

Die Ausgabe der Preise einer reichhaltigen Tombola folgte, ehe das sehr schöne Jahreskonzert in geselliger Runde ausklang. „Mit unserem Dirigenten Aaron Solberg haben wir einen Glücksgriff getan“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Dennis Moser nach dem erfolgreichen Konzert. Der Dirigent würde „das Beste aus den Musikern herausholen".

Stimmungsvoll und unterhaltsam

Schwungvoll eröffnet wurde das beliebte Platzkonzert des Haltinger Musikvereins durch das Jugendorchester unter der Leitung von Dirigent Aaron Solberg (rechts). Foto: Renate Wendt

Von Renate Wendt

Weil am Rhein. Viel Beifall gab es am Dienstagabend für das traditionelle Platzkonzert, das der Haltinger Musikverein erfolgreich gestaltete. Wie beliebt diese Freiluft-Veranstaltung als letzte Probe vor dem Start in die Sommerpause schon seit vielen Jahren ist, bewiesen die zahlreichen Zuhörer, die im Haltinger Ortskern zu dem Platz gegenüber dem Rathaus gekommen waren.

Wie immer standen dort auch Sitzbänke sowie zur Erfrischung bei dem sommerlichen Wetter ein mit Getränken gefüllter Anhänger für das Publikum und die Musiker bereit. Einige der Zuhörer brachten noch selbst Stühle und dazu sogar einen kleinen Tisch mit, und andere machten es sich am Brunnen neben dem Rathausparkplatz gemütlich. In dieser Atmosphäre genoss man einen stimmungsvollen und unterhaltsamen Abend.

Jeweils unter der Leitung von Aron Solberg war zunächst das Jugendorchester sowie etwa eine halbe Stunde später das Aktivorchester zu hören. Für Solberg handelte es sich seit Übernahme des Dirigentenstabes im vergangenen Jahr um das zweite erfolgreiche Platzkonzert. Bestens gelang aber auch die damit abgeschlossene erste Saisonhälfte des Musikvereins, zu der etwa im Frühjahr auch das sehr schöne facettenreiche Frühjahreskonzert zusammen mit dem Musikverein Hausen zum Thema Heimat gehörte.

Jugendorchester startet das Konzert

Nach der Begrüßung des Musikvereins-Vorsitzenden, Jürgen Wehrle, galt die Aufmerksamkeit zunächst dem aus 15 Nachwuchsmusikern bestehenden Jugendorchester, das seine Vortragsreihe mit „Shake it Off“ startete.

Applaus gab es auch für das Musikstück „Samba in Samba-Land“ sowie als gelungenes Experiment des Dirigenten zusammen mit einigen Musikern aus dem Aktivorchester ein Medley aus Pop-Hits. Danach überließen die Jugendlichen ihre Plätze den Musikern aus dem Aktivorchester, das einen Querschnitt aus seinem vielseitigen Repertoire bot.

Dabei reichte das Spektrum von modernen Rhythmen über Märsche bis hin zu bekannten Evergreens. So waren unter anderem die Märsche „Blaze Away“ und der „Helenenmarsch“ oder „Arsenal“ und „Just a Gigolo“ zu hören. Große Applaus folgte auch auf ein Medley aus den bekanntesten Hits von ABBA, wie „Dancing Queen“ „Mamma Mia“ oder „Fernando“. Nach Dank des Vorsitzenden bei Musikern und Publikum durfte als Zugabe das Badner-Lied zum Mitsingen nicht fehlen.

Wenn’s am Rheinufer so richtig rockt

WIE WAR’S BEI... Rock am Rhy? Abtanzen zwischen Palmen und blühendem Oleander / Mit viel Liebe zum Detail wurde das Yachthafenareal hergerichtet.

von Norbert Sedlak

Feiern bis in die Nacht – bei Rock am Rhy war das am Freitag und Samstag möglich. Jeweils mehr als eintausend Besucher kamen zum Festival ans Rheinufer. Foto: Sesiani

WEIL AM RHEIN. Ein Sommer ohne das Open-Air-Festival Rock am Rhy wäre wie der Rhein ohne Wasser – also ziemlich trocken und öde. Die bereits in der fünften Auflage stattfindende Veranstaltung lockte mehr als tausend Besucher auf das Gelände des Yachtclubs in der Alten Straße. Das Wetter spielte einmal mehr mit und verwöhnte die Gäste mit hochsommerlichen Temperaturen. Bei ausgelassener Partystimmung amüsierte sich das Publikum bis weit nach Mitternacht.

Die Besucher:

Mittlerweile hat das Open-Air-Konzert sein Stammpublikum, man kennt sich, sitzt zu zweit oder in Gruppen zusammen und feiert miteinander. Dennoch gab es auch viele neue Gesichter, freute sich Organisator Kai Trimpin. Der Freitag war eine gute Adresse für Musikfans des gehobenen Mittelalters. Die unter 30-jährigen Besucher waren dabei die echten Ausnahmen. Viele loben das Rockkonzert mit dem einmaligen Ambiente am Rhein. Unter den Gästen war auch Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Die Wasserfreunde aus Grenzach sowie aus Breisach ließen sich das Event ebenfalls nicht entgehen und legten mit ihren Booten direkt am Yachthafen an.

Die Organisatoren (von links) Heinz Dufner, Jürgen Sütterlin, Kai Trimpin, Patricia Pfefferle, Dennis Moser und Andreas Vierthaler Foto: Norbert Sedlak

Das Musikprogramm:

Die Überraschung war zweifellos der Auftritt der italienischen Band "Wild Expressos" vom Gardasee. Mit einer originellen und abwechslungsreichen Mischung sowie teilweise eigenwillig interpretierten Rockklassikern und Welthits verstand es die Gruppe, den Liedern ihren eigenen Stempel aufzudrücken und durch stilistische Vielfalt und gutes Timing den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Die Italiener haben an diesem Samstagabend sicherlich viele neue Freunde gewonnen. Beim Auftritt der Morenas, weit nach 22 Uhr, herrschte bereits richtige Partystimmung. Souverän hielt die Kultband, die sich bereits in den 70er Jahren gründete, die gute Stimmung bis weit nach Mitternacht am Köcheln. Am Freitag eröffnete die fünfköpfige Blues und Rockband Shed 67 das Open-Air-Festival. Die Band gab ihr Bestes, um das Publikum zum Näherkommen und Tanzen zu animieren, aber die meisten wollten scheinbar lieber gemütlich der Musik lauschen. Bei den Temperaturen war es einfach noch zu heiß zum richtig Abrocken.

Ein echtes Heimspiel hatten die Soul Sisters – bereits zum vierten Mal begeisterten sie beim Rock am Rhy-Festival das Publikum. Organisator Kai Trimpin ließ es sich wiederum nicht nehmen und unterstützte die Band am Keyboard. Mit den Ohrwürmern wie "Oye como va”,"Sweet home Alabama”, "With A Little Help From My Friends” und "Black Magic Woman” traf die Gruppe den Geschmack des Publikums. Beim Beatles-Hit "Hey Jude" sprang der Funke vollends über, und alle sangen kräftig mit. Dank etwas kühleren Temperaturen und der Abenddämmerung versammelten sich die Bewegungswilligen vor der Bühne und tanzen, schwoften, feierten und bewegten sich im Rhythmus der Musik.

Abtanzen – Die Musik der Bands ließ kaum jemand sitzen. Foto: Norbert Sedlak

Das Rahmenprogramm:

Dem Publikum wurde beim Festival wieder einiges geboten. Zu dem Erfolgsrezept des Festivals zählt sicher auch das einmalige Ambiente. Mit viel Liebe wird das Yachthafenareal hergerichtet. Palmen und blühende Oleander verschönerten das ohnehin schon idyllische Plätzchen am Rhein. Es war für alles bestens gesorgt. Mehrere Stände boten eine große Auswahl unterschiedlicher Getränke an: Vom Bierbrunnen bis zur Wein- und Sektbar, dazu die Strandbar mit alkoholischen und nichtalkoholischen Cocktails. Für Hungrige sorgte der Grillstand der Metzgerei Lederer mit Grillwürsten, Steaks und Pommes frites für rasche Abhilfe. Für eine süße Abkühlung sorgte das Bauernhofeis vom Seebodenhof.

Die Stimmung:

Das Festivalgelände hat einen besonderen Charme. Wo kann man sonst am Rhein sitzen, Natur pur mit einem grandiosen Sonnenuntergang erleben, die Gänsemutter mit ihrem Nachwuchs beobachten, sowie einem attraktiven Musikangebot aus längst vergangenen Tagen lauschen und sich an einer einmalige Abendstimmung mit vorbeifahrenden Passagier- und Frachtschiffen erfreuen? In entspannter und familiärer Atmosphäre genossen die Gäste an beiden Abenden die Live Music der vier Rockbands. Leider waren die Feuerwerke von Hüningen und in St. Louis diesmal nicht direkt gegenüber vom Festgelände, so dass sie nur aus großer Entfernung gesehen werden konnten.

Was sagen die Veranstalter:

"Die Stimmung war von Anfang bis Ende entspannt, und auch die Bands haben toll gespielt", resümierte Kai Trimpin, der das Rockfestival zusammen mit dem Musikverein Haltingen ins Leben gerufen hatte. So wurde das Wochenende für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch der Shuttle-Bus – das Busunternehmen Renk sprang kurzfristig ein – wurde gut angenommen, da gebe es aber Verbesserungsmöglichkeiten, die Abfahrtsorte und -zeiten wurden nur im Internet veröffentlicht, das müsste verbessert werden. "Für unsere Veranstaltung haben wir im Kandertal, Rebland sowie in der deutschsprachigen Schweiz geworben", so Trimpin, der hofft, dass die Werbung in der Stadt noch intensiver wird.

Trotz der vielen Konkurrenzveranstaltungen war Trimpin mit dem Besuch der Veranstaltungen zufrieden: "An den beiden Abenden kamen wieder mehr als 1000 Gäste". Im ersten Jahr 2014 waren es mehrere Hundert, 2016 wurde die 1000er-Marke geknackt, und zum vergangenen Jahr gab es nochmals eine Steigerung, freute sich Trimpin. Auch für Patricia Pfefferle, Vorsitzende der Stadtmusik war es eine gelungene Veranstaltung. "Alle Helfer haben an einem Strang gezogen, wir werden im kommenden Jahr wieder dabei sein."

Die DLRG wachte entspannt über die Sicherheit der Gäste. Foto: Norbert Sedlak