Eine gute Einstimmung auf die Festtage

Das Musizieren vor der St. Georgskirche kam bei den Besuchern bestens an. Foto: sc Foto: Weiler Zeitung

Weil am Rhein (sc). Wenn am letzten Adventssonntag der Haltinger Musikverein zum Adventssingen bei der evangelischen St. Georgskirche einlädt, finden viele Haltinger Alt- und Neubürger den Weg hinauf zur Kirche. „Es ist schön, gemeinsam zu singen“, sagten auch Ruth und Karl Fischer. Deshalb seien sie, wie die Jahre zuvor, gekommen. „Ich war letztes Jahr schon da“, erzählte Silvia Babies. Man kenne ein paar Leute, und das Mitsingen mache Freude. Mit der ganzen Familie, zu der drei Kinder gehören, war Daniel Fischer gekommen. Seit zehn Jahren wohnt er in Haltingen und seither gehört das Adventssingen zur Vorweihnachtszeit. Die Stimmung beim Adventssingen sei einfach schön und für die Kinder eine gute Vorbereitung auf Weihnachten.

Bevor pünktlich um 18 Uhr mit dem Musizieren und Singen begonnen wurde, verteilte der Vorsitzende Jürgen Wehrle ein Büchlein mit den Texten. Ein heimeliges Feuer war angezündet worden. Und an einem Stand gab es Glühwein und Weihnachtsgebäck. Mit im Boot waren auch in diesem Jahr wieder die Alphornbläser Erich Riesterer, Xaver Schwer, Heinz Karcher sowie Hans und Karin Schmidhauser. Die Gruppe der Musiker des Musikvereinsetzte sich aus dem Aktiv- und dem Jugendorchester zusammen. Auch Schüler der Bläserklasse spielten mit.

Erst zögerlich, dann aus vollem Halse wurden die weihnachtlichen Weisen mitgesungen. „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, feierlich erklang das vieltönende Singen durch die Nacht. Im Wechsel spielten die Alphornbläser Melodien. Ganz besonders der „Andachtsjodler“ beeindruckte die Zuhörer. „Wir haben gebibbert, ob das Wetter hält“, sagte Jürgen Wehrle, der sich über das Interesse freute.

Ein bunter Unterhaltungsabend

Der Haltinger Musikverein bietet bei seiner Jahresfeier "Blasmusik quer Beet" und trifft damit voll den Geschmack seiner Zuhörer.

Von Norbert Sedlak

Dirigent Aaron Solberg bot mit den Haltinger Musikern bei der Jahresfeier eine beeindruckende Leistung. Foto: Norbert Sedlak

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN. Traumhaft schöne Musik bot der Musikverein Haltingen unter der Leitung von Aaron Solberg den rund 300 Zuhörern beim Jahreskonzert in der Festhalle. Mit einer Mischung aus klassischen Kompositionen und zeitgemäßen Arrangements entführte das Orchester unter dem Motto "Blasmusik quer Beet" die Zuhörer in spannende Klangwelten.

Das Jugendorchester, ebenfalls unter Leitung von Solberg, wartete zu Beginn mit einer bunten Klangfülle auf. Die fünfzehn Zöglinge zeigten mit Spaß und Eifer, was sie gelernt haben und eröffneten mit "Top Gun" den Abend. Das anspruchsvolle Stück "Game of Thrones Theme" meisterten sie locker und souverän. "The Young and the Old" komponierte Dirigent Solberg selbst. Mit der Zugabe "O Tannenbaum" und "Christmas Tree Rock" bedankte sich das Jugendorchester für lang anhaltenden Applaus.

Der gewaltige Klangkörper des Orchesters bot den Zuhörern Blasmusik vom Feinsten. Ausgewogen, mit Spielfreude und genau koordinierten Abläufen machten Dirigent, Solisten und das Orchester den Abend zu einem musikalischen Erlebnis. Die Musiker führten durch den Konzertabend und trugen mit ihren Hintergrundinformationen zum Verständnis der Kompositionen bei.

Mit "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauß machten die Musiker auf das Konzert neugierig. Neben zarten Klarinettenklängen im Wechsel mit mächtigem Trommelwirbel und dynamischem Schlussakkord beeindruckte die stilvoll nachempfundene Atmosphäre dieser Epoche. Kontrastreich folgte die "Träumerei" von Robert Schumann, eine der bekanntesten Melodien der Romantik. Zarter, tiefer und berührender hätte die Intonation kaum sein können.

Ein Glanzlicht war "The Witch and the Saint" (Die Hexe und die Heilige) von Steven Reineke, der das Schicksal zweier Zwillingsschwestern zur Zeit der Hexenverfolgung im Mittelalter vertont hat. Das Schlagzeug und die Percussionregister liefen zur Hochform auf und verliehen dem Stück Dramatik. Die eingängige "Barcarole" aus der Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach, der dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiern würde, ist weltbekannt. Das stark geforderte Posaunenregister meisterte die Aufgabe souverän. Das Publikum bedachte die Musiker mit lang anhaltendem Applaus und Bravo-Rufen. Gekonnt und routiniert trug das Orchester das ganz besondere musikalische Erlebnis "Carmina Burana" von Carl Orff vor und füllte die Festhalle mit großem Klang.

Nach den Ehrungen (wir berichten noch) ging es lebhaft und witzig mit der Musik der Actionkomödie "Beverly Hills Cop" weiter. Mit dem Medley "Dankeschön Bert Kaempfert" erinnerten die Musiker an den erfolgreichen Orchesterchef und Arrangeur, der die Musikszene über Jahre bereicherte. Unvergessene Melodien wie "Swingin’ Safari", "Spanish Eyes" und "African Beat" trugen die Musiker mit Lockerheit vor und das Publikum schwelgte in Erinnerungen.

Das musikalische Erbe von Udo Jürgens bewahrten die Musiker mit "Es wird Nacht Senorita". Mit den mitreißenden Evergreens der Popgruppe Boney M. begeisterten die Blasmusiker ihr Publikum. Der Komponist Frank Farian rief 1976 die Gruppe ins Leben. Mit ihren Superhits "Belfast", "Brown Girl In The Ring", "Hooray Hooray" oder ,,Rivers of Babylon" standen sie jahrelang in den europäischen Hitparaden.

Mit "80er Kult(tour)" läuteten die Musiker das furiose Finale mit deutschen Hits wie "Skandal im Sperrbezirk", "1000 und eine Nacht", "Sternenhimmel" oder "Rock me Amadeus" aus den 80er Jahren ein. Die Spielfreude des Orchesters übertrug sich spontan auf das Publikum, die Zuhörer sangen bei Hubert Kahs Sternenhimmel laut mit. Das Publikum klatschte begeistert und forderte stürmisch Zugabe, die mit dem Klassiker "I’m dreaming of a White Christmas" und dem "Basler Marsch" gewährt wurde.

Treue Musiker gewürdigt

Hans Schmidhauser seit 70 Jahren im Haltinger Blasorchester.

Von Silvia Sedlak

 

Vorsitzender Jürgen Wehrle ehrte Felix Brunner, Luis Erbsland, Gabi Nagel, Christin Herrlein, Marlies Bräuning, Sabina Dapperheld, Michael Feyrer und Hans Schmidhauser (von links). Foto: Norbert Sedlak

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (nos). Das "Wir-Gefühl" habe beim Musikverein Haltingen einen ganz hohen Stellenwert hat, betonte Vorsitzender Jürgen Wehrle bei der Jahresfeier und würdigte erfolgreiche und langjährige Musiker sowie fördernde Passivmitglieder.

Die silberne Treuenadel für 20-jährige Passiv-Mitgliedschaft erhielten (teils in Abwesenheit) Roswitha Milbradt, Gabi Nagel, Petra Sesiani, Klaus Diegel, Abramo Fusco, Georg Marquardt und Klaus Zieger. Für 30-jährige Mitgliedschaft wurden Christina Seyer, Andreas Musolt und Karlheinz Strickstrock mit der goldenen Treuenadel ausgezeichnet.

Gar 40 Jahre sind Marlies Bräuning und Michael Feyrer mit dem Musikverein verbunden und wurden nun zu Ehrenmitgliedern ernannt. Jürgen Wehrle freute sich, mit Hans Schmidhauser ein Urgestein des Musikvereins für 70-jährige Vereinszugehörigkeit auszuzeichnen. Das Ehrenmitglied führte die Musiker mehr als zehn Jahre als Vorsitzender. Für zehnjähriges Musizieren zeichnete der Vorsitzende die Klarinettistin Sabina Dapperheld, den Saxophonisten Felix Brunner sowie den Schlagzeuger Luis Erbsland mit der silbernen Treuenadel aus. Saxophonistin Christin Herrlein erhielt für 20 Jahre aktive Musik die goldene Treuenadel.

Musiker sind bestens in Form

Mit konzertanter Musik und Popsongs zeigte sich der Musikverein Haltingen bei seiner Jahresfeier bestens in Form. Fotos: Christiane Breuer (Foto: Weiler Zeitung)

Der Programmflyer an sich war schon ein Hingucker: Schwarze Erde, darin halb eingepflanzt Radieschen und Möhren mit üppigem Grün, dazu der Titel: „Blasmusik quer Beet“. Das machte neugierig, und die rund 500 Zuhörer in der Haltinger Festhalle wurden nicht enttäuscht. Mit konzertanter Musik und Popsongs zeigte sich der Musikverein Haltingen bei seiner Jahresfeier bestens in Form.

Von Christiane Breurer

 Weil am Rhein-Haltingen. Der Vorsitzende Jürgen Wehrle hielt sich nicht lange auf bei seiner Begrüßung. Er dankte dem Gesangverein Haltingen für die Bewirtung, erwähnte drei neue Mitglieder, die durch das Projektorchester gewonnen werden konnten und kündigte ein Programm mit „lauter deutschen Komponisten“ an.

Mit der Filmmelodie zu „Top Gun“ von Harold Faltermeyer startete das Jugendorchester in seinen Programmteil. Konzentriert und eindringlich wurde das Werk vorgetragen. Beim Thema zu „Game of Thrones“, düster und dramatisch, zeigte das Orchester seine ganze Bandbreite. Und bei der Eigenkomposition des Dirigenten Aaron Solberg, „The Young and the Old“, als die Jugendlichen durch sechs Aktivmusiker verstärkt wurden, gelang das Zusammenspiel der Generationen. Weite Melodiebögen wechselten sich ab mit Stakkato Sound. Besonders bemerkenswert: die beiden Schlagzeuger Luis Erbsland und Julius Müller. Als weihnachtliche Zugabe erklang „O Tannenbaum“.

Programm der Kontraste

Mit einem mächtigen Auftakt begann das Aktivorchester: „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss. In der sinfonischen Dichtung nach dem Text von Friedrich Nietzsche entscheidet sich Zarathustra, noch vor dem Sonnenaufgang zu den Menschen herabzusteigen. Das Tremolo der tiefen Blasinstrumente bildet den Hintergrund, und angetrieben von Paukenschlägen im Fortissimo wird der Höhepunkt, der strahlende Sonnenaufgang, erreicht.

Mit der „Träumerei“ von Robert Schumann, für Blasorchester arrangiert durch Robert Longfield, gelang der Kontrast. Zarte und getragene Töne, durchsetzt mit spürbarer, unaufdringlicher Dynamik entführten ins Land der Träume.

Steven Reineke ließ sich durch das Buch von Ulrike Schweikert „Die Hexe und die Heilige“ zur Komposition „The Witch and the Saint“ inspirieren. Die Geschichte erzählt von einem dunklen Kapitel: den Hexenverfolgungen. Das Stück mit ziemlich atonalen Elementen, aber auch versöhnlichen Passagen lässt die Magie dieser Zeit aufleben.

Ein Erlebnis für sich

Aaron Solberg, Deutsch-Amerikaner aus Niedereggenen und seit drei Jahren Chef der Haltinger Musiker, ist ein Erlebnis für sich. Bei lyrischen Teilen dirigiert er mit langen Armen und weitausgreifenden Bewegungen, beim Sonnenaufgang in „Zarathustra“ sieht er aus wie ein Albatros, dann wieder wie ein Feinmechaniker. Er wippt, springt in die Höhe, swingt in den Hüften, neigt sich weit nach hinten, um seine Musiker zu locken und manchmal bekniet er sie auch. Das Orchester übersetzt die Körperarbeit ihres Dirigenten in Musik. Langanhaltender Beifall nach jedem Stück ist der Lohn.

Richtig Stimmung

Nach der „Barcarole“ von Jaques Offenbach und Musik aus „Carmina Burana“ von Carl Orff erklingen nach der Pause die Filmmusik zu „Beverly Hills Cop“, ebenfalls von Harold Faltermeyer sowie ein Medley „Dankeschön, Bert Kaempfert!“, alles routiniert und präzise gespielt. Richtig Stimmung im Saal gibt es bei „Es wird Nacht, Senorita“ von Udo Jürgens, den „Boney M. Superhits“ von Frank Farian und der „80er Kult-Tour“ mit „Skandal im Sperrbezirk“, „Tausendmal berührt“ und „Sternenhimmel“. Das Orchester spielt leichtfüßig, locker, mit sichtlichem Spaß, und das Publikum zieht mit. Da wird geklatscht und gesungen, gewippt und geschunkelt.

Das Jugendorchester erhielt auch Verstärkung durch Musiker des Aktivorchesters. (Foto: Weiler Zeitung)

Weil am Rhein-Haltingen (cb). Bei der Jahresfeier des Musikvereins Haltingen in der Festhalle (siehe nebenstehenden Bericht) sind auch langjährige Mitglieder geehrt worden – darunter Hans Schmidhauser, der seit 70 Jahren im Verein ist, davon 62 Jahre als Aktivmitglied.

Die silberne Ehrennadel für 20-jährige Passivmitgliedschaft erhielten: Roswitha Milbradt, Gabi Nagel, Petra Sesiani, Klaus Diegel, Abramo Fusco, Georg Marquardt und Klaus Zieger. Für 30 Jahre passive Mitgliedschaft wurden Christina Seyer, Andreas Musolt und Karlheinz Strickstrock mit der Goldenen Treuenadel ausgezeichnet. Zu Ehrenmitgliedern wurden Marlies Bräuning und Michael Feyrer ernannt. Die silberne Treuenadel für zehn Jahre Aktivmitgliedschaft erhielten Sabina Dapperheld, Felix Brunner und Luis Erbsland. Die goldene Treuenadel für 20 Jahre Aktivmitgliedschaft ging an Christin Herrlein.

Haltingen bietet "Blasmusik quer Beet"

Beim Jahreskonzert zeigt der Musikverein, dass er sich in vielen Stilen sicher bewegen kann.

Von Ulrich Senf

Dirigent Aaron Solberg leitet die Haltinger Musikerinnen und Musiker. Foto: Sedlak

WEIL AM RHEIN (us). Knackige Karotten und Radieschen, fein säuberlich in Reih und Glied zieren das Konzertplakat des Haltinger Musikvereins. Und das ist durchaus programmatisch zu verstehen. "Blasmusik quer Beet", so das Motto des diesjährigen Konzertes, hat nämlich nichts mit Kraut und Rüben zu tun, sondern präsentierte einen großen Querschnitt durch die Blasmusik, mit dem sich der Musikverein als stilsicheres Ensemble vorstellt.

Ganz die Handschrift seines Dirigenten Aaron Solberg trägt schon der Auftritt des Jugendorchesters. Nicht nur, das Solberg etwa die Top-Gun-Melodie passgenau für seine jungen Musikerinnen und Musiker arrangiert hat. Nach der Filmmusik aus "Game of the Thrones", erklingt mit "The Young and the old" ein Stück, das Solberg selbst komponiert hat. Da darf man gespannt sein.

Den Bogen von der Klassik bis hin zu den bekannten Hits der 80er Jahre spannt anschließend das Hauptorchester – ebenfalls unter der Leitung von Aaron Solberg. Richtig triumphal die Eröffnung: Strahlender Bläserton ist in der Fanfare der Tondichtung "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss gefragt. Ein ganz anderes Klangspektrum erfordert hingegen die Träumerei von Robert Schumann.

Nach "The Witch and the Saint" fährt das Orchester mit seinen Zuhörern zu der Melodie der berühmten Barcarole von Jacques Offenbach über die Lagune von Venedig. Den Schlusspunkt des ersten Konzertteils läutet dann das rhythmische "Oh Fortuna" aus den Carmina Burana von Carl Orff ein.

Gefällig geht es dann in der zweiten Konzerthälfte nach der Pause mit Losverkauf und den Ehrungen verdienter Mitglieder weiter. Die Beverly Hills Cops haben nicht nur auf der Kinoleinwand fasziniert – sie sorgen auch mit ihrer Titelmelodie für Schwung in der Festhalle, bevor das Orchester das bekannte "Dankeschön" von Bert Kämpfert anstimmt.

Deutsche Superstarts stehen im Rampenlicht wenn "Es wird Nacht Senorita" von Udo Jürgens oder die Hits von Boney M. erklingen. Mit der "80er KULT-Tour" setzt der Musikverein einen Schlusspunkt, der vor allem den Ikonen der Neuen Deutschen Welle huldigt.

Das Jahreskonzert des Haltinger Musikvereins in der Haltinger Festhalle beginnt um 20 Uhr.