Ermutigende Grüße des neuen Dirigenten

Von Herbert Frey

 
 Der Vorsitzende Jürgen Wehrle / Foto: Herbert Frey

 Musikverein Haltingen leidet unter fehlenden Auftritten und geschlossenen kommunalen Hallen / Jugendarbeit stark betroffen.

Wie sehr Orchester darunter leiden, in der Pandemie nicht vor zahlreichem Publikum auftreten zu können, wurde am Dienstag bei der Hauptversammlung des Musikvereins Haltingen in der Festhalle deutlich. Vorsitzender Jürgen Wehrle stellte den Rückgang der Vereinsaktivitäten dar: Nach 47 Proben im Jahr 2019 waren es im Jahr danach nur noch 22. Auch an die 17 Auftritte von 2019 kam man bei weitem nicht heran. So habe man nur zu Ostern und Weihnachten sowie in der Vorweihnachtszeit in Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen musizieren können.

Der Dirigentenwechsel von Aaron Solberg zu Adam Jakab mitten in der Pandemie sei dagegen kein Nachteil gewesen. Die Vakanz sei nicht stark ins Gewicht gefallen. Jakab sei wie Solberg ein Profimusiker, von dem man viel lernen werde, so Wehrle. Aus Kroatien, wo er sich auf Konzertreise befindet, übermittelte Jakab ein ermutigendes Grußwort. Dass in der Vakanz kein Dirigentenhonorar gezahlt werden musste, habe sich finanziell positiv ausgewirkt, berichtete Kassierer Michael Lang, der das Coronajahr ohne Defizit abschließen konnte.

Leider seien die Arbeitsgemeinschaften, die der Musikverein in der Haltinger Grundschule für Dritt- und Viertklässler anbiete, immer wieder zum Erliegen gekommen. "Die Nachwuchsarbeit ist damit total auseinandergefallen", bedauerte Jugendleiterin Beate Dannmeyer. Nur ganz wenige AG-Kinder habe man "für den Verein retten können".

"Ich vermisse das Gefühl der Zufriedenheit, das sich einstellt, wenn man nach einem gelungenen Auftritt vor Publikum von der Bühne geht", gab Jürgen Wehrle seine Befindlichkeit wieder. Nach der Mitteilung der Stadt, dass alle kommunalen Hallen bis Jahresende für Veranstaltungen nicht zur Verfügung stehen, habe er sich gefühlt "wie ein Boxer nach einem Schlag in die Magengrube". Während die Politik suggeriere, unter der Drei- oder Zwei-G-Regeln könne vieles wieder anlaufen, "heißt es in Weil, die Hallen bleiben zu", kritisierte er. Dabei sei die Haltinger Festhalle für Veranstaltungen unter Pandemiebedingungen geradezu prädestiniert, merkte er nicht ohne Sarkasmus an: "Sie ist undicht, es zieht permanent und sie ist sehr groß." Man habe für das verlegte Jahreskonzert am 29. Januar die Halle reserviert.

Einige Musiker wünschten sich, öfter Stücke aus dem Stammrepertoire einzustreuen. Zu Beginn und am Ende der Versammlung kam man dem ausgiebig nach: Mit "Hoch Badnerland", dem "Basler Marsch" sowie "Spanish Flea" zeigten die Musiker, dass sie nach wie vor über eine immense Spielfreude verfügen.

Mitglieder: 28 Aktiv-, 125 Passiv-, 55 Ehrenmitglieder; Jugendorchester: elf.