Freude, die auf die Zuhörer übergeht

Das Frühjahrskonzert des Musikvereins Haltingen lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Katholische Kirche Haltingen. Am Ende gibt es donnernden Applaus für das bunte Programm.

Dirigent Ádám Jakab und seine Musikerinnen und Musiker wurden für ihr Konzert mit viel Applaus belohnt. / Foto: Ansgar Taschinski

Von Ansgar Taschinski

In der Kirche zu spielen, sei immer etwas Besonderes. Etwas diffiziler, kurz "etwas ganz anderes", erklärte der Vorsitzende Jürgen Wehrle zu Beginn. Er dankte Pfarrer Gerd Möller, dass man die Kirche für das Konzert nutzen dürfe. "Es ist schön, dass ihr einen der Kulturräume mit Musik erfreut", antwortete Möller. Es mache immer wieder Spaß, zuzuhören und zu erleben, was die Musikerinnen und Musiker aus den Instrumenten herausholen. Sowohl das Jugend-, als auch das Aktivorchester brachten das Gotteshaus zum Klingen.

Los ging es mit dem mutigen, frischen und frechen Sound des Jugendorchesters. Im hohen Kirchenschiff klangen die gut 15 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker gleich umso größer, während sie "Innsbruck ich muss Dich lassen" von Heinrich Isaac, "Smoke on the Water" von Deep Purple oder "Jurassic Park" spielten. Schon in seiner Kindheit sei die Titelmelodie des Dinosaurier-Dramas sehr beliebt gewesen, erklärte Dirigent Ádám Jakab. Umso mehr freue er sich, das Stück nun auch mit den Jugendlichen von heute zu spielen. Zum ersten Mal vor großem Publikum spielten Laurin Reyer an der Klarinette und Béla Völbel am Schlagzeug.

Das Aktivorchester präsentierte im Anschluss ein sehr vielfältiges Programm. Passend zum Kirchenkonzert eröffneten die Musikerinnen und Musiker mit "Panis Angelicus" von César Franck sowie "Ecce Sacerdos" des österreichischen Komponisten Anton Bruckner. Zwischen Melancholie und Hoffnung schwankte dann das Stück "Largo" aus der Sinfonie Nummer 9 "Aus der Neuen Welt" von Antonin Dvorak. Voller Jubel und Freude ging es mit "Jubilance" von James Swearingen weiter. "Wir hoffen, dass die schwungvolle Stimmung auf Sie übergeht", sagte Sarah Klein, die neben Jeremias Wehrle, Elisa Wade und Carol Tuckwell durch das Programm führte.

Es folgte eine Reise in das Land der Kelten, genauer nach Schottland. Mit "Celtic Crest" habe Komponist Christoph Walter ein musikalisches Bild der Highlands gemalt, erläuterte Tuckwell. Zurück auf die Schulbank ging es mit "Ross Roy" von Jacob de Haan. Notendruck verspürten dabei aber nur die Musiker. Mit einer hoffnungsvollen Ouvertüre, den Aufbruch ins Leben symbolisierend, endete das Stück. Mit "Hunyadi indulo" von Ferenc Erkel durfte auch ein klassischer Marsch nicht fehlen.

Schwungvoll ging das offizielle Programm schließlich mit "Stål Himmel" von Alan Fernie zu Ende. "Wir hätten da noch ein Stückchen", kündigte Dirigent Ádám Jakab an. "Es macht sehr, sehr viel Spaß zu spielen, ist vielstimmig und macht gute Laune", sagte er und versprach nicht zu viel. Die gute Stimmung übertrug sich schnell auf das im Takt nickende Publikum. Am Ende waren es schließlich nicht mehr die Trommeln, sondern der tosende Applaus, der die Kirche zum Donnern brachte.