Zwei Orchester, ein Ziel: Die Melodien der Heimat

 

Imposantes Orchester: Musiker aus Haltingen und Hausen in der Kirche St. Maria. Foto: Ounas-Kräusel

Viel Applaus für die Musikvereine Haltingen und Hausen an der Möhlin, aber der gemeinsame Auftritt hätte mehr Besucher verdient. (von ouk)

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (ouk). Der Musikverein Haltingen und der Musikverein aus Hausen an der Möhlin haben in der Kirche Sankt Maria ein fulminantes, beeindruckendes Konzert gegeben. Unter dem Titel "Sound of Heimat" spielten sie Werke großer deutschsprachiger Komponisten, aber auch Volkslieder und moderne Filmmusiken, die das Lebensgefühl vieler Menschen sicher genauso prägen. Die Idee für das Konzert entstand, weil Aaron Solberg beide Musikvereine dirigiert. 

Das Jugendorchester des Musikvereins Haltingen eröffnete mit Aaron Solberg den Abend. Die Zuhörer honorierten den Auftritt des Nachwuchsorchesters, das aus vielfältigen Gründen nur in kleiner Besetzung spielte, mit langem begeistertem Applaus.

Das große Orchester mit Aktivmusikern aus beiden Vereinen nahm danach schon allein mit seiner Klangfülle gefangen. Die Musiker überzeugten aber auch durch ihr vielschichtiges, rhythmisch präzises und farbiges Spiel in vielen Stilrichtungen. Man hätte allen Musikern mehr Publikum gewünscht – die Kirche war nur zur Hälfte besetzt. Es erklang eine festliche Hommage an den Wiener Komponisten Richard Strauß, die "Festival Procession", außerdem, etwas überraschend, ein Militärmarsch von Franz Schubert, dem großen Komponisten der Romantik.

Zu den Höhepunkten des Konzerts gehörte das Werk "Wagner in Stage", bei dem Melodien aus "Tristan und Isolde", "Lohengrien" und "Die Meistersinger von Nürnberg" verarbeitet waren. Bei Tristan und Isolde habe Wagner bewusst disharmonische Akkorde verwendet und einen Grundstein für die moderne Musik gelegt, sagte Lars Dietrich, der durchs Programm führte. Mit weichen Klängen von Flöten und Hörnern setzte das Orchester ein. Doch schon bald sorgten leichte Disharmonien für Spannung. Die Flöten traten mit weiten, wilden Tonsprüngen in hohen Lagen hervor. Pauken wirbelten, die Dramatik steigerte sich.

Das Konzert war eine spannende Reise durch die Musikstile. Bei den "Movie Milestones" von Franz Zimmer hörte man unbekümmert swingende Melodien aus "König der Löwen". Beim Volkslied "Kein schöner Land" verzauberten die klaren, ruhigen Trompetensoli. Aus der Feder des Schopfheimer Komponisten Markus Götz stammt „Silva Nigra“ mit stimmungsvollen Szenen aus dem Schwarzwald. Mit einer Hommage an den Komponisten Kurt Weil wollten sich Aaron Solberg und die Musiker verabschieden. Doch das Publikum applaudierte so begeistert, dass sie noch eine Zugabe spielten.

Geprobt haben die Vereine seit Februar mindestens zweimal die Woche. Als er beim Vorsitzenden in Hausen anrief, um das Konzert anzuregen, habe sich auf der anderen Seite auch "Wehrle" gemeldet, erzählte Jürgen Wehrle, der Vorsitzende des Musikvereins Haltingen. Da habe er gewusst, dass das Projekt klappen wird.